Herr Hager
Lehrer für Geschichte und Philosophie
 
 

Haste mal 'ne Mark?

Geld stinkt nicht, aber es redet!


Vorbemerkungen

Die Mark - genauer gesagt die Deutsche Mark der Bundesrepublik Deutschland - war mein Taschengeld, Sold und mein erstes Gehalt. In der Grundschulzeit habe ich mit dieser Währung in Form von Spielgeld, das man sich bei der Sparkasse kostenlos holen konnte, gelernt und gespielt. Natürlich waren die Scheine viel kleiner als die Originale, aber die Spielmünzen aus festen Papier hatten so weit ich mich erinnern kann die selbe Größe wie die echten Münzen. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, wie ich mich mal über die Maßen gefreut habe, als ich beim Versteckspiel im Gebüsch einen 5-Mark-Schein gefunden habe.

Einleitung

Seit dem Späten Mittelalter gibt es im Raum des heutigen Deutschland Währungen mit der Bezeichnung Mark. An dieser Stelle möchte ich einige neuzeitliche 1 Mark-Münzen und Geldscheine vorstellen, die sich in meiner Sammlung befinden.

Beispiel 1: 1 Deutsche Mark - Bundesrepublik Deutschland (1950-2001)

Bild: UCoin, Bearbeitung Hager

Auf der Vorderseite der Kupfer-Nickel-Münze steht die Wertzahl 1 und die Einheit DEUTSCHE MARK sowie das Prägejahr (hier 1994). Außerdem sind in der oberen Hälfte rechts und links neben der Wertzahl jeweils zwei Eichenblätter mit einer Eichel zu sehen. Das Motiv wird von einem Perlenkreis eingerahmt.

Auf der Rückseite sieht man den Bundesadler mit ausgebreiteten Flügeln, gespreizten Fängen und herausgestreckter Zunge. Die Umschrift lautet BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND. Außerdem wird der Kennbuchstabe der Prägestätte (hier J = Hamburg) angegeben. Auch dieses Motiv wird von einem Perlenkreis eingerahmt.

Der Rand ist mit Arabesken verziert.

Die vom Medailleur Josepf Bernhart gestaltete Münze wurde von 1950 bis 2001 unverändert geprägt. Unter den 1-Mark-Stücken ist das ein Rekord.

Bei der Einführung des Euros (und auch heute noch) lag der amtliche Umtauschkurs bei 1 € = 1,95583 DM, also ist 1 DM 0,51129 € wert.

Zum Abschied von der Deutschen Mark wurde 2001 eine 1-Mark-Münze in Feingold geptägt. Der Ausgabepreis lag damals bei 230,- DM (= 117,60 €). Der Materialwert dieser Sonderprägung hat sich seitdem erheblich erhöt und in Sammlerkreisen wird diese Münze sogar noch über dem Goldwert angeboten.

Beispiel 2: 1 Deutsche Mark /Mark - Deutsche Demokratische Republik (1948-1990)

Bilder: Numismatik Zöttl

Auch in der Deutschen Demokratischen Republik wurde mit der Mark bezahlt. Von 1948 bis 1964 hieß die Währung tatsächlich auch "DEUTSCHE MARK" und von 1956 bis 1963 stand auf der Münze mit der Wertzahl 1 auch die Bezeichnung DEUTSCHE MARK. Ab 1972 war jedoch nur noch "MARK" eingeprägt.

Das ist wohl der auffälligste Unterschied zwischen den Vorderseiten der beiden Aluminiummünzen. Ansonsten wird die Wertzahl von zwei Eichenlaubzweigen eingerahmt, an denen nur noch ein Fruchtbecher (Hütchen) hängt. Die Eichelfrucht scheint bereits abgefallen zu sein. Unter der Einheit steht das Prägejahr (hier 1964 bzw. 1977), über dem Wertzahl steht die Prägestätte (A = Berlin). Auf den Münzen des Prägejahrs 1972 sind die Wertzahl, die Einheit und die Eichenlaubzweige größer als auf den Münzen ab 1973.

Auf der Rückseite ist jeweils das Staatswappen und der Landesname * DEUTSCHE * DEMOKRATISCHE * REPUBLIK geprägt. Die Schrifttypen unterscheiden sich jedoch. Außerdem ist das Wappen auf der älteren Münze größer, wohingegen die Schrift auf der neueren Münze größer ist.

Auch ich kann mich noch daran erinnern, dass meine Eltern beim Besuch unserer Verwandten in der DDR immer spöttisch von "Aluchips" sprachen. Mich wunderte immer, dass diese Geld scheinbar nie zu Ende ging und wir beim Einkaufen immer wieder Rückgeld bekamen. Das war ein Problem, da es schließlich nicht gestattet war, das Geld auszuführen und auch die Einführ in die DDR war verboten. In der Regel schenketen wir daher unsere Restbestände unseren Verwandten. Die DDR-Münzen, die ich heute besitze habe ich daher auch sämtlich im Münzhandel gekauft.

Beispiel 3: 1 Mark - Deutsches Kaiserreich (1871-1916)

Bilder: Hager

Diese Münze ist die erste gesamtdeutsche 1-Mark-Münze. Der auffälligste Unterschied ist die Darstellung des Reichsadlers auf der Rückseite der Silbermünze, während die Vorderseite unverändert erscheint.

Auf der Vorderseite (Wertseite) steht die Wertzahl 1 über der Einheit MARK. Beide Elemente sind von einem üppigen Eichenlaubkranz umgeben, der mit einer großen Schleife versehen ist. Über dem Kranz steht die Landesbezeichnung DEUTSCHES REICH, unter der Schleife steht das Prägejahr (hier 1875 bzw. 1914). Das ganze Motiv ist von einem Perlenkreis umgeben.

Die Rückseiten (Bildseiten) der 1 Mark-Münzen ab 1873 unterscheiden sich von denen, die ab 1891 geprägt wurden. Die Gestaltungsunterschiede betreffen alle Teile des Wappens (Reichskrone, Reichsadler, Brustschild). Auf der neueren Münze sind die Flügel des Reichsadlers deutlich größer, dagegen ist das Brustschild viel kleiner. Die Änderungen gegen auf einen kaiserlichen Erlass von 1888 zurück. Zu beiden Seiten des Schwanzes ist der Buchstabe der Prägestätte zu erkennen (A = Berlin / J = Hamburg). Auch das Motiv der Rückseite ist von einem Perlenkreis umgeben.

Beispiel 4: 1 Mark - Weimarer Republik (1921)

Bild: muenzkatalog-online.de

Bei dieser 1-Mark-Münze aus Aluminium handelt es sich um Notgeld der zu Preußen gehörenden Provinz Westfalen. Nach der Beseitigung der Monarchie 1918 gehörte die Provinz zum neu gegründeten Freistaat Preußen.
Während in der Nachkriegszeit andere Gemeinden zur Beseitigung des Kleingeldmangels Notgeldscheine drucken ließen, wurden in Westfalen 1921 Notmünzen im Wert von 50 Pfennig, 1 Mark, 5 Mark und 10 Mark geprägt.
Ab 1922 bis 1923 kamen weitere Nominale bis 1 Billion Mark hinzu. Als Zahlunsmittel wurde von 1921 bis zum 01.02.22 jedoch nur die Münzen bis zum Nennwert 10 Mark verwendet.

Auf der Vorderseite ist das westfälische Wappentier - ein springendes bzw. steigendes Ross (Pferd) - zu sehen. Zwischen den Beinen des Tieres steht die Wertzahl 1 und die Einheit Mark in Frakturschrift. Die Umschrift, die ebenfalls in Fraktur ist, lautet Notgeld der Provinz Westfalen. Unter den Hinterbeinen des Pferdes steht das Prägejahr 1921.

Auf der Rückseite befindet sich das linksseitige Profilporträt des preußischen Reformers Karl Freiherr vom und zum Stein. Die Umschrift in Fraktur lautet "• Minister vom Stein • Deutschlands Führer in schwerer Zeit 1757-1831".

Beispiel 5: 1 Mark - Weimarer Republik (1924-1925)

Bilder: Hager / Bühneman Nachf.

Die Reichsmark wurde 1924 eingeführt. Sie löste die sog. Papiermark ab, die durch die Inflation ab 1914, die 1923 im Zuge der Ruhrbesetzung und des Ruhrkampfes in einer Hyperinflation mündete, wertlos wurde. Die Reichsmark war nach der Einführung der Rentenmark, durch die das deutsche Währungssystem wieder stabilisiert wurde, gesetzliches Zahlungsmittel. Rentenmark und Reichsmark waren bis 1948 gültige Zahlunsmittel.

Bemerkenswert ist, dass auf der Silbermünze, die 1924 und 1925 geprägt wurde, nur die Einheit "MARK" und nicht die im Münzgesetz von 30.08.1924 festgelegte Einheit "Reichsmark" eingeprägt ist.

Auf der Vorderseite der Münze ist die Wertzahl 1, das Prägejahr (hier 1924 bzw. 1925), die Prägestätte (A = Berlin, D = München) und der Landesname DEUSCHES REICH zu sehen. Zu beiden Seiten des Prägestättenbuchstabens befindet sich ein laubloser Eichenzweig, an dem jedoch eine Eichel hängt.

Die Rückseite ist ebenfalls sehr schlicht und zeigt den deutschen Wappenvogeln: einen nach rechts blickenden Adler mit offenem Schnabel, herausgestreckter Zunge, offenen Flügeln und gespreizten Fängen.

Diese 1-Mark-Münze wurde 1925 durch eine neue Münze, auf der nunmehr die Einheit Reichsamark stand, abgelöst (siehe Beispiel 6).

Beispiel 6: 1 Reichsmark - Weimarer Republik (1925-1927)

Bild: muenzkatalog-online.de

Diese Silbermünze ist der Nachfolger der 1-Mark-Münze von 24/25 (Beispiel 4).

In der Mitte der Vorderseite ist die Wertzahl 1 und darunter die Einheit REICHSMARK geprägt. Unter der Einheit befindet sich der Buchstabe der Prägeanstalt (hier F = Stuttgart). Ein Kranz aus Eichenlaub rahmt die Angaben ein. Das ganze Motiv ist von einem Perlenkreis umgeben.

Auf der Rückseite ist der Reichsadler mit ausgebreiteten Schwingen und gespreizten Fängen zu sehen. Er streckt die Zunge heraus und hat den Kopf nach rechts gedreht. Ihn umgibt der Ländername DEUTSCHES REICH. Unter dem Adler steht das Prägejahr (hier 1925) zwischen zwei Blüten. Das Motiv der Rückseite wird auch von einem Perlenkreis eingerahmt.

Auf dem glatten Münzrand sind Arabesken zu sehen.

Beispiel 7: 1 Reichmark - Drittes Reich (1933-1939)

Bild: Hager

Die "Machtergreifung" der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 führte auch zu einer Umgestaltung der 1-Mark-Münze.

Auf der Vorderseite der Nickelmünze ist in der Mitte die Wertzahl 1 und die Einheit Reichsmark in der Schriftart Fraktur geprägt. Über der Wertzahl steht der Landesname Deutsches Rech in der selben Schriftart. Zwei üppige Eichelaubzweige rahmen Wertzahl und Einheit ein. Unter der Schleife, die die Eichenlaubzweige verbindetn ist das Prägejahr zu lesen (hier 1934). Das gesamte Motiv ist von einem Perlenkreis umgeben.

Das Motiv auf der Rückseite ist auch von einem Perlenkreis umgeben. Man sieht den nach rechts blickenden Reichsadler mit ausgebreiteten Schwingen. Die Fänge sind gespreitzt und die Zunge herausgestreckt. Unter ihm befindet sich der Buchstabe der Prägestätte (A = Berlin), der von zwei kleinen Eichenlaubzweigen eingerahmt ist.
Die Inschrift in Fraktur auf der Ruckseite lautet:

Gemeinnutz vor Eigennutz

Diese Losung, die eine Verkürzung einer Forderung des französischen Philosophen und Staatstheoretikers Montesquieu ist, stammt aus dem 25-Punkte-Programm der NSDAP von 1920. Die Verwendung dieses nationalsozialistischen Slogans auf einer Kursmünze ist ein Beispiel für Propaganda. Es ging den neuen Machsthabern nie um das Gemeinwohl der Bürger, sondern immer nur um die Durchsetzung der eigenen nationalistischen, rassistischen und antisemitischen Interessen. Ein Kennzeichen aller Nationalsozialisten war die persönliche Bereicherung auf Kosten Anderer.

Beispiel 8: 1 Reichsmark - Drittes Reich (1944)

Bild: Landesarchiv Baden-Württemberg, Bearb. Hager

Bei dem abgebildeten Objekt handelt es sich um einen Geldschein (Verrechnungsschein) über 1 Reichsmark aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Diese Scheine wurden für die deutsche Wehrmacht gedruckt. Sie lösten in den besetzten Gebieten die bis dahin verwendeten Zahlungsmittel (Banknoten der Reichskreditkasse, "Behelfszahlmittel") ab.

Auf der Vorderseite des Papierscheins ist der Wert insgesamt fünfmal als Zahl (1) und einmal als Zahlwort (EINE) angegeben. Außerdem wird die Einheit REICHSMARK genannt. Daneben gibt es viele weitere Textangaben zu Ausgabedatum, Ausgabestelle und dem Verwendungszweck. Schließlich ist auch das Emblem der Hauptverwaltung der Reichskreditkassen aufgedruckt. Auf der linken Seite ist ein Kreis mit dem Schriftzug HAUPTVERWALTUNG DER REICHKREDITKASSEN zu sehen. Unter dem Schriftzug befindet sich ein modifizierter Reichsadler, der auf einem Kreis sitzt, in dem sich ein Hakenkreuz befindet.

Auf der Rückseite befindet sich in einem Rahmen ein längerer Erklärungstext, der den Verwendungszweck und den zur Verwendung berechtigten Personenkreis angibt. Außerdem werden die Bedingungen für den Umtausch und die Umtauschstellen genannt. In den vier Ecken des Textrahmes steht die Wertzahl 1.

Neben den Verrechnungsscheinen zu 1 Reichsmark wurden 1944 auch Scheine zu 5, 10 und 50 Reichsmark ausgegeben.

Beispiel 9: 1 Deutsche Mark - Trizone (1948)

Bild: wikipedia.de

In den drei westallierten Besatzungszonen (Trizone) und den drei westallierten Sektoren Berlins wurde 1948 die Deutsche Mark als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. Die Deutsche Mark löste also in diesen Teilen Deutschlands die Reichsmark ab und wurde im darauffolgenden Jahr auch zur Währung der Bundesrepublik Deutschland. Herausgegeben wurden zunächst Geldscheine mit den Nennweirten ½, 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Mark, die in den USA gedruckt worden waren (Operation Bird Dog).

In der Mitte Vorderseite des Papiergeldscheins steht die Wertzahl als Zahlwort EINE und die Einheit DEUTSCHE MARK. Darunter wird das Ausgabejahr mit SERIE 1948 angebenen. In den vier Ecken der Banknote befindet sich die Wertzahl in vier Varianten als Zahl und auch noch zweimal das Zahlwort (links unten, rechts oben). Am oberen Rand steht BANKNOTE. Am unteren Rand wird die Einheit DEUTSCHE MARK wiederholt. Die Vorderseite ist in den Farben blau-grün gehalten.

Auf der Rückseite, die in rot-rosa gehalten ist, wird die Wertzahl einsgesamt 7 Mal genannt: 2x als Zahlwort EINE und 5x als Zahl. Die Angaben BANKNOTE und DEUTSCHE MARK von der Vorderseite werden an den gleichen stellen wiederholt.

Ein wiederkehrenden Gestaltungselement dieses Geldscheins sind die Arkanthusblätter.

Auf dem Schein fehlen Angaben zur ausgebenden Bank, dem Ausgabeort und dem Ausgabetag. Die Gestaltung erinnert an den US-amerikanischen Dollarschein.

Beispiel 10: 1 Markka - Finnland (1921)

Bild: lMünzhandlung Dirk Löbbers

Unter der Herrschaft Zar Alexanders II. wurde 1860 in Finnland, das zum Russischen Kaiserreich gehörte, eine eigene, jedoch an den russischen Rubel gekoppelte Währung eingefürt. Anders als in den anderen skandinavischen Ländern entschied man sich für die Währungseinheit Markka (Mark) anstatt Krone. 2002 trat Finnland der Eurozone bei. Damit endete die Geschichte der Finnischen Mark.

Die Vorderseite der Kupfernickel-Münze zeigt in der Mitte die Wertzahl 1. Darunter Steht die Einheit MARKKA. Zu beiden Seiten der Wertzahl befindet sich ein Fichtenzweig mit noch jungen Zapfen. Das Motiv ist von einem Perlenkreis umgeben.

Auf der Rückseite ist ein schwertschwingender Löwe, der auf einem Säbel steht und von Sternen umgeben ist, abgebildet (Wappen Finnlands). Außerdem ist das Prägejahr vermerkt.

Beispiel 11: 1 Mark - Estland (1922)

Bild: Münzhandlung Dirk Löbbers

Die Estnische Mark war fast 10 Jahre lang gesetzliches Zahlungsmittel in Estland (30.11.1918-31.12.1927). Durch eine Währungsreform wurde ab 01.01.28 die Mark durch die Krone erstetzt, wobei 100 Mark 1 Krone entsprachen.

In der Mitte der Vorderseite steht die Wertzahl 1. Darunter steht die Währung MARK +. Die Umschrift gibt den Ländernamen + EESTI VABARIIK + (Republik Estland) wieder. Das Motiv wird von einem Perlenkeis eingerahmt.

Auf der Rüchseite sind drei Leoparden - die estnischen Wappentiere - abgebildet. Zu beiden Seiten des mittleren Leoparden ist das Pägejahr (hier 1922) zu lesen. Auch dieses Motiv wird von einem Perlenkeis eingerahmt.

Der Rand der recht kleinen Kupfer-Nickel-Münze ist geriffelt.

Beispiel 12: 1 Polnische Mark (1919)

Bild: wikipedia.de

Die Polnische Mark war von 1916 bis 1924 gesetzliches Zahlungsmittel in Polen (Regentschaftskönigreich / 2. Republik). Der hier abgebildete Geldschein ist aus der Serie vom 23.08.1919, in der es auch Banknoten zu 5, 10, 20, 100, 500 und 1000 Polischen Mark gab.

Der Geldschein ist in rot gehalten. Auf der Vorderseite ist das polnische Staatswappen und ein Porträt der Königin Jadwiga Andegaweńska (Hedwig I.) abgebildet. Außedem stehen dort Angaben über den Herausgeber, den Ausgabeort, das Herausgabedatum, die Einlösegarantie. Die Wertzahl 1 steht in den Ecken der Banknote, die mit floralen Ornamenten versehen ist.

Diese floralen Ornamente finden sich auch auf der Rückseite des Scheins. Dort ist auch noch einmal das polnische Staatswappen zu erkennen, über dem ein Text mit gesetzlichen Bestimmungen gegen Geldfälschung zu lesen ist. Die Übersetzung lautet:

"Wer die Gelscheine des Polnischen Landeskreditverbandes fälscht oder verfälscht oder gefälschte oder verfälschte Fahrscheine in Umlauf bringt oder in Umlauf zu bringen versucht, wird mit einer schweren Freiheitsstrafe bestraft."

Dieser Warnhinweis erinnert an den Text, der auch auf den "alten" Geldscheinen der Bundesrepublik Deutschland stand:

"Wer Banknoten nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft und in Verkehr bringt, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren bestraft."

Beispiel 13: 1 Konvertible Mark - Bosnien Herzigowina (seit 1998)

Bild: UCoin, Bearb. Hager

Die Konvertible Mark wird seit 1998 als offizielles Zahlungsmittel in Bosnien und Herzigowina verwendet. Die Währungseinheit Mark wurde seinerzeit gewählt, weil sich alle drei Bevölkerungsgruppen (Serben, Bosniaken und Kroaten) auf diesen von unerwünschten politischen Konnotationen freien Namen einigen konnten. Außedem besaß die Deutsche Mark ein hohes Ansehen und wurde als Anlagewährung verwendet.

In der Mitte der Vorderseite dieser vernickelten Stahlmünze steht die Wertzahl 1. Darunter wird die Einheit abgekützt mit KM (konvertibilna marka) angegeben. Auf den Positionen 12 und 6 Uhr befinden sich gleichseitige, stumpfwinklige Dreiecke die zum Zentrum zeigen. Die Umschrift ist zweisprachig und gibt in kyrillischen und lateinischen Buchstaben den Landesnamen wieder.

Auf der Rückseite ist zentral das Staatswappen abgebildet, darunter seht das Prägejahr der Münze (hier 2002). Auf 12 und 6 Uhr finden sich die beiden Dreiecke der Vorderseite wieder. Die Umschrift auf der rechten und der linken Seite besteht aus jeweils 16 Tilden.

Der Münzrand ist segmentiert glatt und geriffelt.

Auf der Münze findet sich keine Angabe zum Prägeort. Nach Angaben auf verschiedenen Internetseiten wurde die Münze jedoch in der britischen Royal Mint gefertigt.

Beispiel 14: 1 Konvertible Mark - Bosnien und Herzigowina (1998-2002)

Bild: Hager

Die Konvertible Mark wurde 1998 in Form von Münzen und Scheinen herausgegeben, wobei die Münzen im Dezenber und die Scheine im Juni in Umlauf kamen.

Während die Münze zu 1 KM auch heute noch gesetzliches Zahlungsmittel ist, wurde der 1-KM-Schein zusammen mit dem 50-KP-Schein (Konvertibler Pfennig) und dem 5-KM-Schein Ende 2002 außer Kurs gesetzt. Eine entsprechende Information dazu kann man auf der Internetseite der Zentralbank nachlesen.

Auf der Vorderseite der in grün gehaltenen Banknote ist das linksseitige Profilporträt des bosnischen Schriftstellers und Franziskanermönchs Ivan Franjo Jukić (1818-1857) abgebildet. Er gilt als einer der Begründer der modernen bonischen Literatur und verstarb in jungen Jahren nach plötzlicher Krankheit in Wien, wo er in einem Armengrab bestattet wurde.

Auf der Rückseite des Scheins ist eine mit "STEĆAK STOLAC fragment" beschriftete Abbildung zu erkennen. Bei einem Stećak handelt es sich um einen mittelalterlichen Grabstein, der v. a. in Bosnien und Herzigovina zu finden ist. Die Abbildung zeigt das Detail eines solchen Grabsteins vom Gräberfeld Radimilja in der Nähe von Stolac im Süden des Landes.

 

Maik Hager (2024)